Gemeinsam mit der TU Berlin stellt die CeBIT dieses Jahr den Future Parc in Halle 9 unter das Motto „Leben 2020“. Sicherlich ist es schwierig, vorherzusagen, wie das digitale Leben in nur elf Jahren aussehen wird. Im Jahr 1997 machte man schließlich auch jede Menge falsche Vorhersagen für 2008.
So bewarb die Deutsche Telekom damals ISDN als Internetzugangstechnologie für Privatleute, die mindestens 25 Jahre Bestand haben sollte. Der Macintosh galt als zum Aussterben verurteilt, da ja nun Programme wie QuarkXpress auch auf dem PC verfügbar waren.
Dass viele Vorhersagen für die Zukunft schlicht und einfach nicht eintreffen, sollte jedoch kein Grund sein, keine Prognosen zu wagen, denn viele Ideen für die Zukunft führen auch zum Erfolg. Als 1975 ein Studienabbrecher sein Unternehmen mit der Vision „a PC in every home and on every desktop“ gründete, hat er Recht behalten. Das von ihm gegründete Unternehmen Microsoft steht heute glänzend da. Zwei Jahre später soll Digital-Equipment-Chef Ken Olsen gesagt haben: „There is no reason anyone would want a computer in their home“. Seine Prognose traf nicht zu, und Digital Equipment wurde 1998 finanziell schwer angeschlagen von Compaq übernommen.
Im Jahr 2020 wird man wahrscheinlich von einigen liebgewonnen Dingen verabschiedet haben. Alles was rund ist und sich dreht wird bis zum Jahr 2020 an Bedeutung verlieren. Festplatten sind durch SSDs ersetzt. Statt CD, DVD und Blu-ray gibt es nur noch Flash-Medien.
Software gibt es fast ausschließlich online. Auch Betriebssysteme kann man im Jahr 2020 von einer Image-Datei installieren, da die PCs hierfür Unterstützung im BIOS haben. Eine DVD braucht man nicht mehr. Hardwarekomponenten, die einen Treiber benötigen, haben ein Flash-Medium in der Verpackung. Kleinere Chips mit 128 GByte kosten den Hersteller nur wenige Cent im Einkauf. Endverbraucher müssen dafür einen ganzen Euro hinlegen.
Videotheken sind so gut wie ausgestorben. Filme gibt es online in HDTV-Qualität. Die Fernseher im Jahre 2020 haben Slots für die gängigen Chips und einen USB-3.0-Anschluss. So kann man dort Filme auch dann anschauen, wenn der Fernseher nicht per Kabel oder WLAN ans Heimnetz angeschlossen ist.
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